Mittwoch, 11. Mai 2016

Die perfekte Gastfamilie

Immer wieder wird mir die Frage, nach dem perfekten Match gestellt. Wie man die perfekte Familie  findet und welche Tipps ich dabei geben kann. 

Dazu kann ich vornherein schon soviel sagen: es gibt nur in den seltesten Fällen bzw. überhaupt nicht, die perfekte Gastfamilie. Es wird immer wieder zu unangenehmen Situationen kommen, Regeln mit denen man nicht so ganz klar kommt und ich denke, man muss sich egal in welcher Situation oder Familie immer anpassen. 

Trotzdem, versuche ich euch so gut es geht weiterzuhelfen und habe mir deshalb ein paar Tipps überlegt.

1)Ihr müsst Kinder mögen!

Ja, das mag sich vielleicht erstmals komisch anhören, denn der Job eines Au Pairs dreht sich ja um die Kids, doch ich glaube, dass viele diesen Punkt ziemlich unterschätzen. Denn sind wir doch mal ehrlich, nur die meisten machen dieses Jahr ausschliesslich nur wegen den Kindern. Man möchte das Gesamtpaket. Man möchte die Kultur kennenlernen, den amerikanischen Alltag, man möchte reisen um Amerika zusehen, internationale Freundschaften knüpfen und natürlich auch sein Englisch verbessern. Doch dabei nicht zu vergessen sind die Kinder. Denn um diese dreht sich er Hauptteil. 90% eures Jahres verbringt ihr mit ihnen. Macht euch bewusst, dass das eure Hauptaufgabe und ihr dort die meisten Erfahrungen sammeln werdet. 


2) Macht euch keine zu große Vorstellungen und dadurch auch Erwartungen

Es ist gut, sich zu überlegen, welche Grundvorraussetzungen stimmen müssen. Was ist euch bei eurer zukünftigen Gastfamilie wichtig? Womit würdet ihr gar nicht klar kommen, womit könntet ihr euch abfinden? Dabei meine ich nun aber nicht, dass ihr ein großes Haus mit Pool oder ein eigenes Auto erwarten sollt. Macht euch klar, mit welcher maximalen Anzahl von Kids ihr zurecht kommen würdet. Was für mich zum Beispiel auch wichtig war, ist darauf zu achten wie sauber das Haus ist, was die potenziellen Gastfamilien angeben müssen. Und bitte, machte eure Gastfamilien-Auswahl nicht ausschließlich vom Standort abhängig. Natürlich spielt der Ort eine Rolle, aber im Endeffekt ist es die Familie die zählt!


3) Gebt euch Mühe mit eurer Bewerbung

Ja, es ist ein langwieriger Prozess, über Wochen wenn nicht auch Monate. Es sind Gefühlt 1000 Fragen die es zu beantworten gibt, aber: es zahlt sich aus, viel Zeit und Mühe hineinzustecken. Man sollte es als eine richtige Bewerbung auf einen richtigen Job ansehen, was es im grundgenommen auch tatsächlich ist. Seid offen - auch für Neues, aber seid ehrlich! Das ist wirklich wichtig, versucht euch nicht durch eine Lüge besser darzustellen. Ihr braucht euch nicht besser reden. Und eins muss euch klar sein, schreib ihr etwas hinein, was nicht der Realität entsprechen sollte, wird es eure Gastfamilie im Laufe des Jahres sowieso herausfinden. Das kommt nicht gut an und wird bestimmt den ein oder anderen Zweifel hervorrufen, ob sie euch denn wirklich vertrauen können. Außerdem könnte die Familie durch falsche Angaben gar nicht so gut zu euch passen. 
Ich z.B. habe versucht, alles so gut wie möglich und auch so ausführlich wie möglich zu beantworten, was bei vielen Gastfamilien gut ankam! Somit kann ich euch nur ans Herz legen, euer Bestes bei der Bewerbung zu geben, den dies bietet sozusagen die Grundlage für ein passendes Match. 

4) Lasst euch Zeit mit der Auswahl 

Wenn ihr dann endlich mit eurer Bewerbung durch seid, sie überprüft und freigegeben wird geht es los. Eine unglaublich spannende Zeit beginnt, ihr seid nervös, gespannt und aufgeregt. Und wenn dann die erste Familienanfragen kommt, lasst euch Zeit und lest euch erstmal die Bewerbung gut durch! Informiert euch über die Familie, versucht sie kennenzulernen aber: was ich euch nur raten kann ist, euch Vergleichsmöglichkeiten anzuschauen! Einfach auch um ein Gefühl zu bekommen und abzuwägen. 

5) Versucht so viel über die Familie herauszubekommen wie möglich

Wie bereits gesagt, lest euch die Bewerbung gründlich durch. Versucht durch E-Mails, Skypen oder auch Telefonieren so viel wie möglich über die Familie und ihren Alltag herauszufinden. Überlegt euch Fragen, die ihr stellen möchtet, denn glaubt mir ihr werdet so unglaublich aufgeregt sein, wodurch ein kleiner „Leitfaden“ ganz nützlich sein kann. Wenn euch interessiert, was für Fragen man denn so stellen könnte, kann ich dazu gerne noch einen weitern Eintrag dazu verfassen! Was ich unglaublich hilfreich fand, war mit vorherigen Au Pairs zu skypen! Wenn ihr die Möglichkeit dazu habt, kann ich euch nur wärmstens empfehlen die Chance zu nutzen. Sie können euch nochmal ganz viele weiter und andere Informationen über den tatsächlichen Alltag geben. Wie läuft es wirklich ab? Wie ist es in dieser Familie zu wohnen? Wie sind die Kids? Wie ist es mit ihnen zu arbeiten?


6) Versucht euch in die Familie hineinzuversetzen 

Denkt ihr, dass ihr euch in dieser Familie wohl fühlen werdet? Mögt ihr die Kinder? Kommt ihr mit dem Schedule zurecht? Traut ihr euch zu auf die Kinder bzw. Kinderanzahl auf zupassen? 

7) Seid bereit Kompromisse einzugehen

Es gibt so gut wie keine Familie bei der alles zu 100% passt. Ihr müsst euch anpassen. Alte Gewohnheiten und vielleicht auch Bequemlichkeiten ablegen. Das gehört dazu und ist auch gut so.  Ich denke wer nach einer Familie sucht bei der zu 100% alles passt, verliert bald die Lust bei der Suche und auch auf das Jahr und so soll das überhaupt nicht sein!    

8) Hört auf euer Bauchgefühl!

Manchmal kann man so viel darüber nachdenken, abwägen, sich vorstellen bzw. hineinversetzen wie man möchte, und das Gefühl gibt dir trotzdem eine klare Antwort. Ich denke nach ein paar Vorschlägen entwickelt sich dieses Gefühl auch noch stärker. Und glaubt mir, bei irgendeiner Familie werdet ihr das Gefühl haben, dass diese die Richtige ist. 

9) DU entscheidest

Lasst euch bei eurer Auswahl nicht zu sehr „hineinquatschen“. Ich weiß noch ganz genau, wie meine Mama immer meinte, dass 3 Kinder zu viel sind. Im Endeffekt habe ich mir diese Herausforderung aber zugetraut und bin unglaublich stolz und froh, mit dieser Familie gemachted zu haben. Es war für mich die richtige Entscheidung mit der, für mich, richtigen Familie mein Jahr zu verbringen. Ihr müsst dort leben, ihr müsst euch wohlfühlen!


Ich hoffe, dass die genannten Punkte hilfreich waren. Viel Glück bei eure Suche! :)